Die Geschichte der Adolf-Sauer-Schule
Geschichte der Adolf-Sauer-Schule
Die Gründung der Adolf-Sauer-Schule steht im Zusammenhang mit der staatlichen Umwälzung im Jahre 1918, die den Weg für bildungspolitische, für pädagogisch – kulturelle Reformen freimachte. Die Erkenntnis, dass dem Volksschullehrer eine vertiefte, akademisch – wissenschaftliche und ins Weite gehende Ausbildung gegeben werden müsse, wenn er an die Schaffung des neuen Bildungsideals erfolgreich mitarbeiten solle, führten die gesetzgebende Nationalversammlung in Weimar dahin, in die neue Reichsverfassung den Satz aufzunehmen: „Die Lehrerbildung ist nach den Grundsätzen, die für die höhere Bildung allgemein gelten, für das Reich einheitlich zu regeln.“
Damit war im Grunde das Schicksal der damaligen Lehrerinnen- und Lehrerseminare besiegelt. Da das Reich von sich aus die neue Lehrerbildung nicht regelte, erließ Preußen 1925 Bestimmungen über die neue Lehrerbildung, die zugleich den Abbau der Seminare regelten. Im Frühjahr 1926 wurde das Lehrerinnenseminar geschlossen. Das Gebäude wurde von der Regierung übernommen, die in sieben verschiedenen Gebäuden in der Stadt verstreut untergebracht war. Ebenso wurde das Lehrerseminar aufgelöst. Mit der Schließung der beiden Lehrerbildungsanstalten war auch die Auflösung der beiden Übungsschulen verbunden. Die Kinder der aufgelösten Übungsschulen – 160 Jungen und 86 Mädchen wurden zur Norbertusschule in Arnsberg überwiesen, die infolgedessen auf 20 Klassen anwuchs.
Die Neugründung eines Schulsystems lag in der Luft, konnte jedoch aus Raumgründen nicht – noch nicht – erfolgen, da die Regierung die Räume des Lehrerseminar an der Sauerstraße noch dringend benötigte. Erst als das Lehrerinnenseminar für die Regierung im Frühjahr 1926 vollständig umgebaut war, war das „große gelbe Gebäude“ (Sauerstraße) – vormals Lehrerseminar – frei für schulische Zwecke, Aufbauschule, gastweise Aufnahme der neuen Volksschule (Beginn der Adolf – Sauer- Schule), Landwirtschaftliche Winterschule usw.
Bis 1926 – dem Gründungsjahr der Adolf – Sauer – Schule – war die Norbertusschule die einzige Volksschule für alle Kinder in der Stadt Arnsberg.
Die Schuldeputation der Stadt Arnsberg beschloss am 16. März 1926 u.a. folgendes:
- Es wird ein zweites katholisches Schulsystem errichtet, das vorläufig in den Räumen der Aufbauschule untergebracht wird. Später soll die Präparandie – „kleines gelbes Gebäude“ an der Sauerstraße – zur Volksschule umgebaut werden.
- Grenzen … notwendige Verschiebungen regeln die beiden Schulleiter … in strittigen Fällen entscheidet der Schulrat.
- Die Schule erhält nach dem Reformator des sauerländischen Schulwesens, nach dem namhaften Arnsberger Schulmann des 19. Jahrhunderts, Friedrich Adolf Sauer, Normallehrer in Rüthen und Arnsberg, Regierungs- und Schulrat und Pfarrer in Arnsberg den Namen „Adolf – Sauer – Schule“.
- Die Schule wird 6stufig mit 7 Klassen eingerichtet. Die Leiterstelle wird dem Konrektor der Norbertusschule, Heinrich Gathmann, übertragen
Mit Beginn des Schuljahres 1926 am 20.4.1926 wurde die Adolf-Sauer-Schule eröffnet. Die Schülerzahl betrug 322 Kinder, 201 Jungen und 121 Mädchen. Der erste Schulleiter war Heinrich Gathmann, vorher Konrektor an der damals einzigen Volksschule in der Stadt Arnsberg, der Norbertusschule. Die neugegründete Adolf-Sauer-Schule hatte noch kein Gebäude, ein Schulhaus, sie war nur gastweise im aufgelösten Lehrerseminar an der Sauerstraße untergebracht.
1927 wird das Bauprogramm für die neue Schule erstellt.
Am 8.1.1929 findet die Einweihung der Sauerschule statt.
Die Namensgebung der Schule „Adolf-Sauer-Schule ist dem ersten Schulleiter dieser Schule zu verdanken, der ein großer Heimatforscher und heimatkundlicher Schriftsteller war.